Literatur und Kulturwissenschaften

Sektion: Literatur und Kulturwissenschaften  

Sektionsleitung: Leonor Sáez Méndez (UMU) / Pedro David Alemany Navarro (US)

Die Phänomene der Migration, Mobilität und Globalisierung auf europäischer und internationaler Ebene haben viele gesellschaftliche und kulturelle Bereiche beeinflusst, darunter auch das literarische Schaffen. In Anlehnung an den Titel der Tagung „Vielfalt formen – Formen der Vielfalt“ soll in dieser Sektion die deutsche Literatur aus interkultureller Perspektive in die Debatte eingebracht werden. Im Vordergrund stehen transnationale Erfahrungen, in denen sich unterschiedliche Sprachen und Kulturen im deutschsprachigen Kontext begegnen und überschneiden.

In diesem Rahmen untersucht die Komparatistik als Disziplin die kulturellen Spannungen und Überschneidungen, die im Kontext der deutschsprachigen Länder existieren und zur Entstehung neuer literarischer Gattungen beigetragen haben, die sich unter Bezeichnungen wie Ausländerliteratur, Brückenliteratur oder auch Gastarbeiterliteratur bzw. Migrantenliteratur etabliert haben, wobei die letzten beiden Termini am umstrittensten sind. Diese Literatur spiegelt die Erfahrungen der „Fremden“, ihre Gefühle, Ängste und Hoffnungen, aber auch ihre politische, kulturelle und soziale Integration wider. Eines der Hauptthemen dieser Literatur ist das Problem der Identität, das eng mit der Wahrnehmung des kulturell Anderen verbunden ist.

In diesem Sinne möchten wir über den Identitätsprozess nachdenken, der sich in Werken manifestiert, die aufgrund ihres interparadigmatischen Charakters Narrative des Peripheren entwickeln und sich auf konstitutive Elemente wie kulturelles Nationalbewusstsein und Anderssein konzentrieren. Dieses literarische Phänomen stellt nicht nur eine Bereicherung der menschlichen und kulturellen Erfahrung dar, sondern ist auch ein Anreiz, um Alternativen zu herkömmlichen nationalen Identitäten in den deutschsprachigen Ländern zu hinterfragen, auszuhandeln und herauszukristallisieren.

Vorschläge, die sich in diesem Kontext mit Selbsterzählung oder Autofiktion befassen, aber auch Beiträge zu Genderstudien aus interkultureller Perspektive und zu Konzepten von nationalen Kanones sind ebenso erwünscht.

Die oben genannten Überlegungen lassen sich auf folgende Themenbereiche anwenden:

  • Literatur und Identität
  • Literatur und Kosmopolitismus
  • Literarischer Kanon
  • Deutsch-spanische Kulturbeziehungen
  • Literatur und Anthropologie
  • Reiseliteratur
  • Kolonialliteratur
  • Literatur und Exil
  • Transkulturelle Literatur
  • Frauenliteratur
  • Literatur als Erinnerungsmedium/Ort der Erinnerung
  • Interkulturelle Literatur und ihre Didaktik

Die Beitragsvorschläge, die auf Deutsch oder Spanisch verfasst werden können, sollten Folgendes beinhalten:

  • Namen und E-Mail-Adresse aller Autoren
  • Institution, an der die Autoren[i] tätig sind oder studieren
  • Titel des Beitrags
  • Art des Beitrags: Workshop, Vortrag oder Poster
  • Abstract (max. 500 Wörter, einschließlich Literaturverzeichnis), in der in kurzer und prägnanter Form das Thema, die konkreten Ziele und Inhalte, die Methodik sowie die Schlussfolgerungen genannt werden (bis zu max. 5 bibliographische Referenzen in der Zusammenfassung, APA 7. Ausgabe)
  • Schlüsselwörter (max. 5)
  • Technische Mittel, die für die Präsentation benötigt werden

Es können maximal zwei Vorschläge pro Teilnehmer eingereicht werden:

  • zwei Beiträge als Koautor
  • ein individueller Beitrag und ein Beitrag als Koautor

Die Begutachtung der Beitragsvorschläge und eine Rückmeldung über die Annahme erfolgt spätestens bis 8. Juli 2022.

Nach positiver Rückmeldung kann die Registrierung erfolgen.

Die Auswahl der eingereichten Vorschläge erfolgt ausschließlich auf der Grundlage ihrer Qualität, ihrer wissenschaftlichen Relevanz und ihres Originalitätsgrades. Die Zusammenfassungen sollten daher sehr knapp und konkret formuliert sein, wobei die oben genannten Aspekte zu beachten sind. Einsendeschluss ist der 20.. Juni 2022. Bitte schicken Sie Ihre Vorschläge an die Sektionsleitung (fage2022sektion_literatur@um.es).


[i] Bei allen hier benutzten maskulinen Formen von Personengruppen beziehen wir uns immer sowohl auf die weibliche als auch die männliche Personengruppe.